Monday, July 30, 2007

Die Woche der Superlative!

Puerto Colombia - Merida - Ciudad Bolivar - Merida

So, jetzt melde ich mich wieder mit Teil 2 meines kleinen aber feinen Reiseberichts. Ich bin derzeit in Merida, also ziemlich im Osten von Venezuela und das schon zum zweiten Mal aber dazu gleich mehr.

Nach der Urwaldtour die im letzten Eintrag erwähnt wird haben wir Puerto Colombio und den Heri Pittier Park in Richtung Merida verlassen. Vorher mussten wir jedoch von Puerto Colombia nach Maracay mit einem Kleinbus der sich durch die Berge kämpfte. An schlafen war da nicht zu denken denn neben der halsbrecherischen Fahrweise war es gleichzeitig auch ein Diskobus. Mit ohrenbetäubendem Lärm aus übergrossen Lautsprechern wurden wir die kompletten 4 Stunden Fahrt mit venezuelanische Klängen beschallt. Endlich angekommen konnte sich das Trommelfell kurz erholen ehe die Fahrt nach Merida beginnen konnte. Es war mal wieder eine Nachtfahrt in einem allerdings weniger gemütlichen Bus. Aber eigentlich sollten wir uns gar nicht beschweren denn wir hatten ja noch Glück. Wie das halt so ist wenn die Verkäufer die Fahrkarten per Hand verkaufen ohne jegliche Kontrolle und sich nur ne kleine Quittung schreiben kann es halt durchaus mal vorkommen, dass so ein Bus mit ein paar Personen überbucht ist. Als wir also unser Gepäck eingeladen hatten fängt der Typ, eine Art Schaffner, an zu zählen wieviel Platz denn nun noch frei ist im Bus. Wir waren zu dem Zeitpunkt zu fünft da wir im Örtchen davor eine lustige dreiköpfige Damenreisegruppe kennen gelernt haben und dann eben beschlossen den nächsten Abschnitt zusammen zu reisen. Nun aber wieder zurück zum Schaffner: Wir standen hoffnungsvoll vor ihm als er ganz kritisch fragte ob wir denn unser Gepäck schon eingeladen haben und wir meinten ja. Dann schritt er noch etwas kritischer durch den Bus und lies und schliesslich passieren. Das Ende der Geschichte war, dass leider nur noch vier Plätze frei waren. Da kam dann der Gedanke schon mal auf, evtl. die 10 Stündige Fahrt ungemütlich auf dem Boden sitzend zu verbringen. Doch plötzlich bot ein kleines altes Männchen, ganz “Gentleman like” einer der Damen seinen Sitzplatz an. So sass er dann die Fahrt über auf dem Boden. Er tat uns allen wahnsinnig Leid so dass wir ihm beim Aussteigen seine Fahrt bezahlen wollten. Als es aber dann soweit war, war es spurlos verschwunden.

In Merida angekommen begaben wir uns dirket zu der Hauptattraktion für die wir eigentlich dorthin gefahren sind, den Teleferico de Merida, die längste und höchste Seilbahn der Welt. Die Auffahrt war dann auch tatsächlich ein Erlebnis. Über vier verschiedene Stationen ging es von sommerlichen Temperaturen im Tal in die Schneeregion auf 4.700 Meter. Wir sind auf der vorletzten Station auch etwas gewandert und da merkt man erstmal wie dünn die Luft in so einer Höhe wird, da einem nach ein paar Schritten schon das Herz bis an den Hals schlägt und einem ziemlich schnell die Puste ausgeht.

Von Merida ging es dann weiter nach Ciudad Bolivar welches wiederum ziemlich im Osten des Landes ist. Das hiess also mal wieder den Bus besteigen. Diesmal war es aber nicht damit getan in einem dieser unterkühlten Fortbewegungsmittel nur 10 Stunden auszuharren bis man ankommt. Dieses Mal waren es sage und schreibe 24 Stunden denn wir mussten einmal quer durchs ganze Land tingeln. Umso schöner war es, dass wir dort vorher schon eine Unterkunft reserviert hatten die sich als wahre grüne Oase im Nichts herausgestellt hat. Mit wunderschönen kleinen Häuschen, einem Pool und gutem Essen liesen wir es uns gut gehen. Am nächsten Tag gings dann auch schon weiter zu einem der Highlights unseres Trips, den Angel Falls, den die höchsten Wasserfälle der Welt mit einem freien Fall von ca. 1.000 Metern. Diese befinden sich in einem Nationalpark welcher nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist. Also bestiegen wir eine achtsitzige Cessna. Ich bin ja noch nie mit so einem Teil geflogen aber es ist definitiv ein Erlebnis. Beim Start denkt man, dass dieses Flugzeug nie abhebt, in der Luft spürt man jede Windböhe und bei der Landung, wenn man so auf der Landebahn durch die Gegend hüpft, kommt man sich vor wie auf einem Trampolin. Gleich danach ging es ins Camp wo uns die weiteren drei Tage erklärt wurden. Die Wasserfälle erreichten wir nach einer vierstündigen Bootsfahrt den Fluss inklusive Stromschnellen hinauf. Bei dem ständigen aufschlagen auf irgendwelche Wellen tat dann der Hintern auch ganz schön weh, allerdings meinte unser Guide mit den Worten “You have to feel the river – Du musst den Fluss spüren”, dass dies Teil des Erlebnisses ist. Der Anblick des Angel Falls entschädigte uns dann auch für die Strapazen denn dieser ist einfach atemberaubend. Für den ersten Tag war es allerdings genug die Fälle aus der Ferne zu betrachten. In unserem Camp, in dem es weder Strom noch fliessend Wasser gab machten wir unsere Hängematten zurecht in den wir übernachteten. Nach einem leckeren Abendessen das überm Lagerfeuer zubereitet wurde war dann auch bald Feierabend denn man hat gegen 21 Uhr schon das Gefühl als wäre es bereits 2 oder 3 Uhr morgens. So war dann auch bald Feierabend und die Nacht in der Hängematte konnte beginnen. Ich habe ja schon einige hinter mir uns muss jedes Mal wieder aufs Neue sagen, dass man wirklich exzellent schläft. Wenn man dann so in der freien Natur ist passt man sich auch recht schnell den natürlichen Zeiten an. So war um halb 6 die Nacht vorbei und der Morgenkaffee stieg einem in die Nase. An diesem Tag machten wir uns auf den Weg zu den Wasserfällen die aus der Nähe noch impossanter aussahen. Unglaublich!!

Dann ging es wieder zurück ins Basiscamp, also wieder den Fluss für vier Stunden spüren was jedoch erneut ein Erlebnis war, wie die Fahrer ihr Gefährt durch die Stromschnellen lenkten, fast schon artistisch. Zum Abschluss ging es noch an einen weiteren Wasserfall dessen Besonderheit war, dass man hinter diesem durchgehen konnte. So etwas hab ich auch noch nie gesehen und man kann die Gewalt des Wassers nur erahnen wenn sie an einem vorbeistürzt. Nachmittags gings wieder zurück in die Zivilisation mit unsrem kleinen Flieger. Der ganze Ausflug war ein absoluter Traum, nur befürchte ich, dass dies in 10 Jahren nicht mehr so ganz der Fall sein wird da auch dieses schöne Fleckchen Erde langsam zugebaut wird und es keine Beschränkungen zu geben scheint.

So, und jetzt zu dem Grund warum ich wieder das Ganze Land gekreuzt habe und wieder in Merida bin. Danielas Rückflug nach Deutschland war diesen Sonntag, also mussten wir nach Caracas zurückkehren. Da wir vorher etwas unter Zeitdruck gestanden haben und ich mit ihr unbedingt die Angel Falls Tour machen wollte, habe ich hier eine Tour nicht ganz geschafft, also bin ich wieder hier. Ab morgen werde ich Anakondas jagen, Piranhas fangen, auf Pferden durch die Prärie reiten etc. aber dazu das nächste mal mehr.

Jetzt noch eine Anekdote aus Venezuela über die sich jeder, der vor kurzem wieder an der Zapfsäule in Deutschland sein Auto betankt hat, ärgern wird. Es gibt ja Länder in denen das Bezin günstig ist, wie z.B. die USA oder Mexiko. Dort kann man noch für die Hälfte im Vergleich zu Deuschland tanken. Dann gibt es aber auch ein Land in dem eine 1,5 Liter Flasche Wasser teuerer ist als ein ganzer Tank Bezin. Das Ganze mal in Zahlen. Eine Flasche Wasser kostet hier 3.000 Bolivar was ungefähr 1,20 Euro sind, einmal volltanken kostet 2.500 Bolivar was knapp 1 Euro ist. So lässt es sich dann auch beruhigt durch die Gegend fahren was allerdings der Umwelt hier nicht sonderlich gut bekommt denn wenn man einmal durch eine grössere Stadt läuft dann hat man das Gefühl gleich aufgrund der Abgase zu ersticken.

Weitere Geschichten übers Öl gibts dann beim nächsten Mal.

Wünsch euch allen eine tolle Woche.

Viele liebe Grüsse aus Venezuela

Thorsten

Thursday, July 19, 2007

Jetzt gehts los!!

Caracas - Henri Pittier National Park - Puerto Colombia

So, nun war es endlich an der Zeit mich auf Reisen zu begeben. Während der nächsten 7 Wochen stehen Venezuela, Peru und Kolumbien auf dem Programm. Am letzten Sonntag hiess es dann aus engültig Abschied nehmen von meiner Wohnung die für mich für fast ein Jahr mein zu Hause war. Mindestens genauso schlimm aber war es als mich meine Freundin Blanca zum Flughafen gebracht hatte. Sie jetzt nun 7 Wochen nicht zu sehen und danach zu wissen, dass wir nur ein paar Tage mehr gemeinsam in Monterrey haben wenn ich von meinem Trip zurück komme ist noch schwerer. Wir haben in denn den letzten Wochen wahnsinnig viel Zeit miteinander verbracht und da fehlt dann natürlich etwas wichtiges.

Nun ja, der Zeitpunkt war gekommen und es ging los. Ich flog von Monterrey über Mexiko Stadt nach Bogota um von dort dann an mein endgültiges Ziel, Caracas zu gelangen. Das lief aber alles nicht ganz so glatt wie geplant denn mein Flugzeug hatte in Mexiko City schon eine Stunde Verspätung, was nicht ganz so lustig ist wenn wenn man in Bogota nur 1 Stunde 20 Minuten zwischen Ankunft des einen Fliegers und Abflug des anderen hat. Nun ja, nun war also mal wieder soweit und rennen durch den kompleten Flughafen angesagt, das Ganze natürlich mit vordrängeln beim Sicherheitscheck etc. Am Ende hat dann wie immer alles doch noch perfekt geklappt so dass ich spät Nachts endlich in Caracas angekommen bin wo mich auch schon mein Shuttle zum Hotel erwartet hat. Dort traf ich dann auf Daniela, eine sehr gute Freundin von mir, mit der ich die nächsten 2 Wochen durch die Gegend gondeln werde.

Der erste richtig Tag in Venezuela bestand dann eigentlich auch fast nur um von Punkt A nach Punkt B zu kommen, und zwar von Caracas über ein Örtchen, dass sich Maracay schimpft, schluss endlich in den Henri Pittier Nationalpark. Die Fahrt dorthin war schon ein richtiges Abenteuer denn der Busfahrer des kleinen Buses fuhr bei voller Lautstärke zu karibischen Klängen wie ein Rennfahrer die Passstrassen hinauf. Aber da dies ja in Mexiko auch schon öfters der Fall gewesen war und ich mich mittlerweile daran gewöhnen konnte, war dies mehr Spass als Besorgnis. Als wir Abends gegen 9 Uhr ankamen waren nur noch ein paar Bierchen am Hafen angesagt es dann ab in die Falle ging.

Der nächste Tag war ein relaxter Tag am Strand welcher Karibikträume war werden lässt. Hinter dem herrlichen Sandstrand war die komplette Gegend mit Kokuspalmen bewachsen, so dass man sich tatsächlich in der Karibik fühlte. Seitdem haben wir noch ein herrliche Bootstour zu zwei anderen Orten gemacht, die nur übers Wasser erreichbar sind, sind durch herrliche Kakao- und Bananenplantagen gewandert und haben eine sehr coole Tour durch den Urwald hier gemacht.

Das war es dann auch schon was wir so die ersten vier Tage erlebt haben. Neben den Sehenswürdigkeiten ist für mich auf dieser Reise ebenso wichtig herauszufinden wie denn die Menschen hier so leben, was sie denken, und was für diese denn so wichtig ist usw. Ich werde also ich den folgenden Einträgen immer wieder etwas dazu schreiben.

Heute möchte ich etwas darauf eingehen was denn die Regierung unter Hugo Chavez so treibt. Dieser ist der derzeitige Regierungspräsident von Venezuela. Er wurde im Jahr 1999 gewählt und befindet sich gerade in seiner zweiten Amtszeit. Sein letzter Coup war dass er die Lizenz eines privaten Fernsehsenders nicht verlängert hat und diese einem öffentlich-rechtlichen Sender übergeben will, was im Klartext heisst einem Sender den er kontrolliert. Dies war die vorerst letzte Massnahme die Herr Chavez durchgeführt hat um mehr und mehr die Kontrolle über die Geschehnisse im Land zu übernimehmen und sie dadurch langsam aber stetig in eine kleine Diktatur umzuwandeln. In Gesprächen hier mit Einheimischen stellt man schnell fest, dass Hugo vor allem bei der ärmeren Bevölkerung sehr beliebt ist. Eine kurze Anekdote wieso dies so ist, ist die Tatsache, dass er dieser in bestimmten Gebieten eine komplette Renovierung ihrer Häuser bezahlt oder falls dies keinen Sinn mehr macht, ein komplett neues Haus. Vor allem hier an der Küste werden derzeit Orte wie Chuao, ein kleines Fischerdörfchen oder Cepe mit Staatsgeldern vollkommen umgekrempelt. Man kann davon jetzt halten was man will und das Ganze als Methode zum Stimmenfang sehen was es sicherlich zum Grossteil auch ist, aber wenn man die Freude der Leute sieht und vor allem auch die Lebensbedingungen vorher und nachher betrachtet, kann man nicht leugnen, dass es auch sein Gutes hat, wenn auch noch nicht klar ist zu welchemn Preis.

So, jetzt muss ich leider etw
as zu abrupt zum Ende kommen weil meine Zeit hier im Internetcafe abläuft aber ich werde sicherlich das Thema an anderer Stelle nochmal aufnehmen.

Viele liebe Grüsse,

Thorsten

Thursday, July 12, 2007

All Good Things Come To An End!

Aus, Schluss, Vorbei, das war’s dann also. Nach vier Jahren Studium, unzähligen Prüfungen und einzureichende Arbeiten, drei Praktika, eineinhalb Jahren im Ausland und vor allem einer Menge Partys ist mein Studentenleben seit Freitag dem 06. Juli 2007 beendet. Es war schon eine unglaubliche Zeit, das muss man sagen. Nicht immer ganz einfach, auch mit ziemlich viel Arbeit verbunden aber auch super interessant und lehrreich. Im Rückblick muss ich feststellen, dass es während des Studiums nicht nur darum geht neue Theorien zu lernen, Bücher zu wälzen oder ähnliches sondern, dass es auch vor allem auf die neuen Dinge die man erlebt, neue Kulturen und Leute die man kennenlernt und einen anderen Blick für die Dinge der Welt den man automatisch erhält, ankommt.

Vor vier Jahren konnte ich gar nicht so wirklich etwas damit anfangen was es denn nun heißt zu studieren. Gut, man bekommt das Eine oder Andere erzählt wie es denn so abläuft, aber die Erfahrung wie es tatsächlich ist muss man dann wirklich selber machen. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich viel Glück hatte mit meiner Wahl in Reutlingen zu studieren. Im Nachhinein betrachtet haben mir diese vier Jahre alle Türen und Tore geöffnet um das zu machen was mir Spaß machen könnte und das kann ja beileibe nicht jeder behaupten. Vor allem aber hat es mir richtig gute Freunde beschert mit denen man die ganzen Sorgen aber vor allem auch Freuden teilen konnte weil sie genau das Selbe durchlebt haben wie man selbst.

Da sind vor allem solche Menschen wie Denise, mit der ich eine super Zeit in Barcelona verbracht habe, Kerstin, die mich in die Welt des Schauens amerikanischer Serien in Reutlingen eingeweiht hat, und natürlich meine Jungs, Johannes (aka Johannson, B***hummel), Jörg (aka Shakter, Jerk), Erik (aka Loco Don, Banda Don, Erizo … (sorry junge, du hast einfach zu viele Spitznamen als das man die alle nennen könnte)), Hannes (aka Hausi, Hannis, Ossi) und Felix (aka Felice). Mit diesen fünf habe ich teilweise schon in Barcelona und Reutlingen, aber vor allem hier in Mexiko eine richtig geile Zeit verbracht. Monterrey war wirklich DAS Jahr unseres Studiums und einfach ein perfekter Abschluss.

Ich muss zugeben, dass mir das Alles hier wahnsinnig fehlen wird und auch wenn es jetzt etwas sentimental klingt, dass ich glaube das so eine Zeit wohl nie wieder kommt. Aber dieser Umstand hat ja auch etwas für sich; jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt und ich bin mir sicher, dass auch dieser für mich und für uns alle wahnsinnig viel Schönes bereithält. Ich freue mich jedenfalls schon wahnsinnig darauf.

Allen IB’lern wünsche ich viel Erfolg bei der Jobsuche und Jungs ihr wisst ja, München muss es werden, dann können und werden wir eine Fortsetzung starten.

Gruß

Thorsten

Tuesday, July 10, 2007

Diplomarbeit – Die große Unbekannte!

Ich weiß nicht ob es nur mir so ging oder ob das allgemein der Fall ist aber Diplomarbeit war für mich lange so etwas das ja noch Zeit hat, das ja erst im achten Semester kommt, das ja etwas ist über das man sich eigentlich noch gar keine Gedanken machen braucht weil es eben noch so lange auf sich warten lässt. Na ja, das stimmt eigentlich auch aber irgendwann ist dann auch das 7. Semester vergangen und plötzlich steht sie vor der Tür wie eine große Unbekannte. Ganz ehrlich gesagt habe ich mir bis dahin auch noch keine großen Gedanken gemacht über was ich denn schreiben möchte oder wie ich das Ganze aufziehe aber wie gesagt, dann kommt der Punkt an dem eine Entscheidung fallen muss, oder besser gesagt fallen sollte.

Wie immer haben wir alle das dies bis auf den letzten Moment geschoben. Mein Kumpel Hannes hat das mal ganz treffend beschrieben: Wir (da gehe ich jetzt mal uns 6 Jungs aus) machen uns immer recht wenig Gedanken über das was denn in der nächsten Zeit kommen mag und auf einmal stehen wir dann vor den Aufgaben die zu bewältigen sind. Die Tatsache, dass wir daran noch nie gescheitert sind war wohl auch der Grund warum wir uns auch dieses Mal soviel Zeit gelassen haben. Wie dem auch sei, ein Thema musste her. Die Geschichte wie wir dazu gekommen sind muss natürlich erwähnt werden.

Während unseres Trips nach Baja California (nähere Details darüber siehe weiter unten) saßen wir am letzten Abend in Ensenada bei einem richtig guten Italiener zum Abendessen. Ich saß Johannes gegenüber und erzählte ihm, dass ich mir schon die ganze Zeit gedacht habe dass in Mexiko doch Geld zu verdienen sein müsste mit dem ganzen Müll der hier überall herumliegt. Seine Antwort zu meinem erstaunen war, dass er sich die letzten paar Tage die gleichen Gedanken gemacht hat. Nun ja, so schnell war dann ein Thema gefunden und die Idee geboren, einen Business Plan für eine Firmengründung hier in Mexiko zu verfassen der genau dieses Problem behandelt.

Aufgrund der Tatsache, dass wir hier nur insgesamt 12 Wochen Zeit für unsere Diplomarbeit hatten waren dann ebendiese ganz schön gefüllt mit Arbeit. Ich glaube ich war während dieser Zeit zusammen mit Johannes mehr in Monterrey im Taxi unterwegs als in dem halben Jahr vorher da wir unzählige Befragungen, Interviews, Termine mit Experten und Treffen mit unserem betreuenden Professor hatten.

Nun, 12 Wochen oder 158 Seiten später sind wir fertig. Es war schon ein tolles Gefühl den kompletten Ausdruck in der Hand zu halten da einem zum ersten Mal bewusst wurde, was man denn so die letzten 84 Tage geschaffen hat. Unser erstes kleines Buch sozusagen.

Dieses war nun die letzte große Kapitel meiner Studienzeit. Es war ein befreiendes aber auch trauriges Gefühl als ich letzten Freitag die Arbeit beim unserem Prof. eingereicht habe, aber dazu in einem anderen Eintrag mehr.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmals bei meinem Teampartner Johannes bedanken. Es hat wirklich Spaß gemacht mit dir zu arbeiten und unser „kleines Baby“ zu kreieren. Bei so einem unterfangen wird einem sofort wieder deutlich, dass es eigentlich egal ist vor welchem Problem man steht oder welche Aufgabe es zu lösen gilt so lange man mit den richtigen Leuten zusammenarbeitet. Johannes, “Gracias a ti” und “Keep the spirit” ;-)

Viele Grüße

Thorsten

Wednesday, July 04, 2007

Jobsuche!

Dieses Wort treibt wohl allen Studenten den Schweiß auf die Stirn. Das hat zwei gute Gründe: Der Eine ist, dass mit Beginn des Arbeitslebens auch gleichzeitig das Ende der Studentenzeit erreicht ist. Der andere Grund ist die Frage, was soll ich denn machen? Für was bin ich geschaffen? Was kann ich mir für die nächsten Jahre vorstellen? Bin ich gut genug dafür? Erfülle ich die Anforderungen die an diese Arbeit gestellt werden? Wollen die Firmen mich überhaut? bla bla bla!! Da könnte man eigentlich noch ewig weiterschreiben, allerdings erspare ich euch das jetzt einfach mal.

Nun ja, für mich hat die Jobsuche im Mai angefangen und glücklicherweise auch gleich wieder geendet. Ich bin für 2 Wochen nach Hause geflogen um, wie sich dann bestätigt hat, bei meinem neuen Arbeitgeber, an einem Eventwochenende teilzunehmen. Also hieß es Koffer packen und Deutschland ansteuern. Das erste Wochenende war noch recht stressig da ich am Donnerstag Nacht zu Hause angekommen bin, dann aber schon am nächsten Morgen mit der Bahn weiter nach St. Goar am Rhein musste, denn dorthin hat die Firma für dieses Wochenende geladen. Für alle die St. Goar nicht kennen sollten, keine Bange, ich hatte auch keinen Schimmer. St. Goar liegt direkt am Rhein zwischen Koblenz und Bingen in Rheinland Pfalz. Ein herrliches Fleckchen Deutschland muss ich zugeben. Das Wochenende war dann auch wirklich ein Erlebnis. Wir waren auf einer alten Burg namens Burg Rheinfels untergebracht, Demnach war das Motto auch, wer hätte es gedacht, Ritterwochenende!

So schön und abwechslungsreich das Wochenende dann auch war, war ich echt froh am Sonntagabend Abend endlich zu Hause angekommen zu sein. Ja, zu Hause in Bergheim. Das ist schon immer wieder ein komisches, aber auch wunderschönes Gefühl „nach Hause“ in meine Heimat zu kommen. Wenn man einmal längere Zeit weg ist von zu Hause, lernt man es richtig schätzen wenn man die Familie und die Freunde um sich hat. Was allerdings auch komisch, aber natürlich auch superschön ist und mir gleichzeitig beweißt, dass ich jederzeit zurückkehren kann, ist, dass wenn ich da bin ich mich sofort so fühle als ob ich nie weg gewesen wäre. Auch war es wunderschön meine Großeltern wieder zu sehen. Auch das schätzt man umso mehr wenn man nicht ständig die Möglichkeit hat sie einmal zu sehen oder zu besuchen.

Nun ja, die 2 Wochen gingen eigentlich viel zu schnell vorbei und ehe ich mich versah war ich auch schon wieder im Flieger um von München über Madrid nach Mexiko City und nochmals weiter mit dem nächsten Flieger nach Monterrey zu fliegen. Es war aber, das muss ich auch zugeben, schön wieder hierher zu kommen denn Monterrey ist einfach zur Zeit mein 2. zu Hause.

Ich wollte mich aber an dieser stelle noch mal bei euch allen zu Hause für die tollen 2 Wochen danken. Es ist immer wieder schein bei Euch zu sein und bald wird sich das ja auch wieder öfters einrichten lassen. Ich werde im November in München anfangen, dann ist es ja wieder ein Katzensprung in die Metropole Bergheim.

Viele liebe Grüße aus Mexiko

Thorsten

Sunday, July 01, 2007

Es wurde ja auch mal wieder Zeit …

… dass wir uns mal wieder auf Reisen begeben! Ja ja, ich höre schon die Vorwürfe dass es ja doch einfach nur schön sein muss Student zu sein, denn da hat man unendlich viel Zeit etwas anderes als studieren zu machen und durch die ganze Welt zu tingeln. Das schlimme daran ist, dass ich das schlecht verneinen kann wenn ich so auf das letzte Jahr zurück blicke. ;-)

Dieses Mal hat es uns fünf Jungs nach Yucatan verschlagen. Yucatan ist eine Halbinsel im Osten von Mexiko die den Golf von Mexiko vom karibischen Meer trennt. Sie ist vielen besser bekannt im Zusammenhang mit der Urlaubsmetropole Cancun. Das war dann auch gleich unser erster Stop. Dort angekommen konnten wir unseren Augen kaum trauen. Gleich am ersten Tag sahen wir das blaueste Meer unseres Lebens. Auch wenn man über die Schönheit von Cancun an sich und der Tatsache, dass es eigentlich eine unattraktive Tourihochburg ist, streiten kann, die Farbe des Meeres ist einfach überwältigend. Schade eigentlich, dass der Massentourismus so einen schönen Flecken Erde mal wieder zum Großteil zerstört hat, aber gut, kann man wohl nichts machen. Nach 2 Tagen dort fuhren wir mit einer Fähre auf die Insel Isla Mujeres die ich jedem nur empfehlen kann. Dort kann man etwas abschalten von dem ganzen Trubel der auf dem Festland herrscht. Aus einer geplanten Übernachtung wurden deshalb drei, das ist nun mal der Vorteil wenn man unabhängig und ohne vorherige Reservierung unterwegs ist.

Nach Isla de Mujeres startete der Kulturteil unseres zweiwöchigen Trips. Neben Chichen Itza besuchten wir auch die Ruinenanlagen von Uxmal. Beides wirklich imposante Bauwerke wobei wir so langsam ehrlich zugeben mussten, dass die Pyramiden und die dazugehörigen Ruinen doch sich irgendwie alle ähneln. Ich hoffe ich bekomme jetzt keinen Ärger mit den Historikern unter euch, aber jedem das seine ;-) Eine tolle Abwechslung waren da hingegen schon die Cenoten, das sind unterirdische Höhlen die mit Süßwasser gefüllt sind. Es war wirklich ein erfrischendes Erlebnis bei 35 Grad Hitze einfach unter die Erde zu gehen um ein Bad im glasklaren Wasser zu nehmen. Der Ausgangspunkt für die Cenoten und für Uxmal war jeweils Merida. Wir waren wirklich überrascht, denn dabei handelt es sich um ein richtig schönes Städtchen. Na ja, von Städtchen kann man eigentlich bei fast 800.000 Einwohnern nicht mehr sprechen, allerdings kommt es einem nicht so groß vor. Und einer der wenigen Male hier in Mexiko sind wir auf eine richtig schöne Innenstadt gestoßen. Mann muss wirklich sagen dass es in Mexiko wirklich wenige schöne Städte gibt, aber Merida ist definitiv eine davon. Von Merida ging es dann mit dem Nachtbus nach Tulum, dass sich ca. 3 Stunden südlich von Cancun befindet. Hier wurden wir nun endlich fündig, der Traumstrand und das herrliche Meer hatten uns für die nicht ganz so bequemen 8 Stunden im Bus entschädigt. Hier wird das Karibikfeeling Wirklichkeit. Ein schöner, feinsandiger Strand so weit das Auge reicht, Palmen die den Strand entlang wachsen und nicht allzu viele Leute da Tulum, bis auf wenige aber leider immer mehr werdende Ausnahmen, eher für Rucksacktouristen ausgelegt ist. Hier haben wir auch eine Übernachtungserfahrung der besonderen Art gemacht. Wir haben uns einfach eine Holzhütte gemietet in der allerdings keine Möbel waren sondern nur Holzpfosten an denen man seine Hängematte befestigen konnte. Die erste Nacht habe ich unglaublicher Weise sogar besser geschlafen als in jedem Bett davor, aber das kann auch einfach nur an der Müdigkeit gelegen haben. Die zweite Nacht war dann nicht mehr so berauschend aber sei’s drum, man(n) ist um eine Erfahrung reicher.

An diesem idyllischen Fleckchen haben wir 3 Tage verbracht ehe es dann zurück in die Zivilisation ging, sprich nach Playa del Carmen. Dieser Ort erfüllt dann wieder alles was ein Pauschaltourist wünscht. Es war aber auch für uns ganz nett mal wieder eine schöne Einkaufsstraße zu haben, eine Dusche aus der man danach nicht sandiger rauskommt als man reingegangen ist etc.! In Playa del Carmen ging nach 2 Tagen auch dieser Urlaub wieder zu Ende. Das war mein letzter Trip innerhalb Mexikos denn im Juli geht’s schon weiter nach Südamerika.

Nach all den kleinen Trips die wir hier gemacht haben kann ich jedem nur wärmstens empfehlen für das nächste Jahr Mexiko in die Reiseplanung mit einzubeziehen. Ich habe noch nie ein Land gesehen, das soviel bietet: von traumhaften Karibikstränden, über schöne und gut erhaltene Ruinen, von über 5.000 Meter hohen Vulkanen, über Großstädte die von ihrer Einwohnerzahl mit kompletten deutschen Bundesländern mithalten können, das Essen das mir auch noch einem Jahr immer noch schmeckt und den Leuten, die zwar ihre Eigenheiten besitzen aber im Grunde genommen unglaublich nett sind. Da bleibt mir nur:

Viva Mexico!!!

Thorsten