Monday, March 12, 2007

5 Tage, 1.700 Kilometer und gefühlte 0 Stunden Schlaf

Hola a todos,

Es war mal wieder soweit. Wir haben uns einen kleinen Urlaub ja auch mal wieder richtig verdient denn wer hart arbeitet, sollte auch reisen. Und mit diesem Motto ging es für uns fünf für ein paar Tage nach Baja California, einem Staat von Mexiko welcher sich ganz im äußersten Westen befindet.

Mittwochmorgen ging es los mit dem Flug nach Los Cabos welches ganz im Süden von Baja California gelegen ist. Nun muss man vorab mal kurz erwähnen, dass Los Cabos vor allem bei den Gringos, also den Amerikanern sehr beliebt ist. Darüber freuen sich natürlich die Mexikaner weil sie die Amis hier so richtig schön abziehen können was Preise für Taxis, Essen, Getränke etc. anbelangt. Unser Mitleid hält sich jedoch in Grenzen denn wer so unvorbereitet in den Urlaub fährt und so leichtgläubig durch die Welt läuft und auch bei beispielsweise einem Preis von 7 Dollar für das Ausleihen von Flossen und Schnorchel immer noch sagt: „Oh Darling, this is soooo cheap“ (kurze Anmerkung: wir haben das Ganze, jedoch für drei Personen für ungefähr die Hälfte bekommen), der hat es nicht anders verdient. Nun ja, zurück zum Trip. Wir haben dann eben nicht den Taxi Transfer für 40 Dollar genommen sondern sind wie die Einheimischen auch die gleiche Strecke, zugegebner Maßen etwas langsamer, für 2 Dollar mit dem Bus gefahren. In Cabo San Lucas angekommen ging’s erstmal auf Hotelsuche. Auch hier mussten wir ziemlich schnell feststellen, dass die Amerikaner mit ihrem vielen Dollars die Preise kaputt machen aber wer richtig sucht, wird auch dort fündig. So haben wir ein ganz angenehmes Hotel gefunden, das auch unseren Preisvorstellungen entsprach. Kurz darauf ging es gleich zum Strand, schließlich muss man bei nur 5 Tagen jede Minute ausnutzen. Nach der Rückkehr zum Hotel, schnell fertig machen für den Abend, auf zum Abendessen und danach auf die Partypiste. Das Nachtleben dort war ganz OK, allerdings beginnt es auch erst gegen 1 Uhr morgens was ja nicht weiter tragisch ist. Nach einer Nacht durchfeiern beschlossen wir um 7 Uhr morgens, dass es ja schade wäre, den halben Tag im Hotel im Bett zu verbringen, also beschlossen wir uns um halb 10 schon wieder rauszuquälen und lieber am Strand eine Siesta zu machen. Gesagt getan, etwas erschlagen haben wir uns zum Strand geschleppt wo es jedoch mit dem Schlafen nicht so wirklich klappen wollte weil irgendwie immer etwas los war. Na dann eben keinen Schlaf! Nach herrlichem Sonnenbaden, schwimmen im Meer und dem ein oder anderen Strandbierchen ging’s wieder ins Hotel zur Vorbereitung der zweiten Nacht. Diese sollte dann auch nicht minder kurz werden als die erste. Was das Ganze etwas anstrengend machte war, dass wir am darauf folgenden Tag weiter wollten nach La Paz, der Hauptstadt von Baja California. Nach wieder nur knapp 2 Stunden schlaf also auf zum Busterminal und ab mit dem Bus nach La Paz. Drei Stunden später waren wir dann auch dort. Außer einer richtig schönen Strandpromenade gab’s allerdings nicht viel zu sehen also beschlossen wir doch lieber wieder den Tag am Strand zu verbringen. Abends ging es dann in Richtung Höhepunkt unserer kleinen Tour. Der Hauptgrund warum wir uns vor allem diesen Zeitraum für unsere Reise ausgesucht hatten war, weil in Baja California gerade Walsaison ist. Nach einer 12 Stunden Nachtfahrt in einem viel zu kalten Bus (ist schon ein tolles Gefühl eigentlich schlafen zu wollen aber, wir sind es ja siehe voriger Bericht schon fast gewohnt, frieren zu müssen weil der Busfahrer sind um nichts in der Welt davon überzeugen lassen will, die Klimaanlage nicht auf Kühlfachtemperatur zu stellen) kamen wir in San Ignacio an, einem der Mekkas für Walbeobachtungen. Die Buchung einer Tour ging dann auch ziemlich schnell über die Bühne und ehe wir uns versahen saßen wir schon im Bus in Richtung Grauwale. Am Meer angekommen ging es nach einer kurzen Einweisung und einem leckeren Kaffee dann auch schon los. Es war schon wirklich beeindruckend diese Riesen der Meere mal aus der Nähe und live zu sehen. Wir haben tatsächlich mehr Wale gesehen als ich mir erhofft hatte. Das Gefühl diese Tiere zu sehen ist schwer zu beschreiben, allerdings kann ich jedem nur raten wer die Chance hat so etwas einmal zu erleben dies auch zu tun. Nach 2 Stunden war es aber leider schon wieder viel zu schnell vorbei und es ging zurück. Am selben Tag fuhren wir wieder weiter nach Ensenada da es in dem kleinen Dörfchen San Ignacio nicht wirklich viel zu sehen gab. Nun warteten weitere 10 Stunden Busfahrt auf uns. Los ging es gegen 22 Uhr. Der einzige Vorteil davon war dass wir so wenigstens die Kosten für ein Hotel sparen konnten auch wenn der Gedanke an die nächste unbequeme Nacht nicht unbedingt prickelnd war. Die nette Dame am Busterminal hatte uns aber versprochen, dass der Bus der von hier nach Ensenada verkehrt besonders bequem sei. Na ja, so sind sie halt die Mexikaner, nehmen es mit der Wahrheit leider ab und zu nicht so genau. Resultat, der bisher schlechteste und unbequemste Bus mit kaum vorhandener Beinfreiheit. Juhu, die Nacht konnte beginnen!! Über die Qualität unseres Schlafs muss ich denke ich mal nicht viele Worte verlieren. Eigentlich waren wir alle froh morgens um kurz nach 6 Uhr den Bus wieder verlassen zu können. Jetzt standen wir also da, die Sonne ging gerade auf und wir wanderten durch Ensenada. Schlimm genug zu sagen dass wir eine viertel Stunde vor einem McDonalds warteten bis es endlich aufmachte um dort zu frühstücken. Die Stadt an sich entpuppte sich als überraschend schön, ein kleiner Geheimtipp würde ich sagen. Hier kann man durchaus einen schönen Tag verbringen was wir dann auch taten. Leider war es zu kühl und windig um sich einfach nur an den Strand zu legen, aber ein langer Strandspaziergang war trotzdem drin. So schnell können dann auch fünf Tage vergehen. Unser Rückflug war für den folgenden Tag um 7 Uhr morgens geplant, also lohnte es sich kaum ein Hotel zu nehmen. Stattdessen nahmen wir abends um 22 Uhr den Bus von Ensenada nach Tijuana, von wo aus die Reise mit dem Flugzeug zurück nach Monterrey gehen sollte. Die letzte kleine Hürde waren dann noch die 7 Stunden die uns von der Ankunft am Flughafen bis zum Abflug trennten. Wie heimatlose Gesellen oder besser, gestrandete Urlauber lungerten wir die fünf Stunden bis zum einchecken auf den Flughafenbänken herum. War dann doch irgendwie ein schönes Gefühl als wir am Montagmittag wieder zu Hause angekommen sind. Wir mussten uns schon eingestehen, dass 1.700 Kilometer von der Südspitze Baja California’s bis zum äußersten Norden vielleicht doch ein wenig weit waren für nur 5 Tage aber gut, we did it!!!

Baja California ist auf alle Fälle eine Reise wert, vor allem zur Walsaison die jetzt im Moment jedoch schon wieder ihrem Ende entgegen geht.

So, das war es mal wieder für heute.

Viele liebe Grüße

Thorsten

Sunday, March 04, 2007

Weihnachten, Silvester und man, hab ich gefroren!!

Hallöchen Zusammen,

lang, lang ist’s her. Ich weiß, Schande über mich, dass es tatsächlich so lange gedauert hat bis ich wieder mal einen Eintrag hier hinterlasse. So ist das nun mal mit den guten Vorsätzen aber ich denke das kennt ja jeder von sich selbst!!!

Es ist viel passiert in den letzten ja fast schon wieder 2 Monaten. Weihnachten ist schon wieder so lange her aber es kommt mir immer noch vor wie gestern. Ich habe ja einen kleinen Trip zurück nach Deutschland gemacht um Weihnachten und Silvester mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.

Weihnachten war richtig schön, so im Kreise der Familie. Wenn man mal des Öfteren von der Familie getrennt ist dann bekommt so etwas wieder eine ganz andere Bedeutung. Plötzlich genießt man es doppelt die Eltern, den Bruder und die Großeltern um sich zu haben denn das gehört einfach dazu. Auch das Wiedersehen mit den ganzen Freunden ist immer wieder etwas Besonderes. Was ich hier jetzt mal kurz erwähnen möchte ist, dass ich meiner Meinung nach die Beste Familie und auch die Besten Freunde der Welt habe denn in dem Moment wo ich wieder unter ihnen bin habe ich das Gefühl als wäre ich nie weg gewesen und das ist schon etwas Besonderes. Hier auch noch mal besonderen Dank an Laura, die mit ihrem Überraschungsbesuch am Flughafen die schöne Zeit zu Hause eingeleitet hat, war wirklich eine tolle „sorpresa“.

Nach Weihnachten folgte natürlich Silvester und dieses Jahr kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es eine richtig „geile“ Party war. Ich hatte soviel Spaß wie schon seit langen nicht mehr, also hoffen wir, dass wir dies in diesem Jahr noch mal toppen können wobei das nur schwer zu schaffen sein wird.

Dann war es auch schon bald wieder Zeit zurück in meine zweite Heimat zu gehen. Wieder angekommen ging es auch gleich schon wieder los mit der Uni. Das Schöne dieses Mal war aber jedoch, dass man sich nun schon auskannte wie denn alles abläuft und auf was man alles achten muss, so dass es wesentlich entspannter war also noch im ersten Trimester. Der Schulalltag hat sich dann auch wieder schnell eingestellt. Ist schon komisch, man befindet sich zigtausende Kilometer von zu Hause entfernt aber noch einer gewissen Zeit ist auch jeder einzelne Tag wie der andere, man bekommt seinen Rhythmus in der Woche und die Zeit vergeht wie im Flug. So sind jetzt auch schon wieder 8 Wochen vergangen, ich bin in der Zwischenzeit ein Jährchen älter geworden und das Trimester geht schon wieder seinem Ende entgegen. Auch der Frühling mit sommerlichen Temperaturen ist schon eingekehrt.

Eine Erfahrung die ich in den letzten 2 Monaten gemacht habe möchte ich euch allerdings nicht verschweigen. Ich habe tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig gefroren. Jetzt nicht wie wir alle schon mal gefroren haben, draußen weil es kalt ist und wir auf den Bus warten müssen, auf dem Weihnachtsmarkt, beim Skifahren im Lift, nein so richtig. Kurz nachdem ich hier wieder angekommen bin ist auch in Mexiko der Winter eingekehrt. Das ist zwar nicht ganz so extrem wie der Winter der normalerweise in Deutschland herrscht aber die Temperaturen können schon auch bis knapp an die Null Grad sinken. Das wäre ja alles nicht so schlimm wenn man hier die Häuser heizen könnte, allerdings ist es mit Heizung hier Fehlanzeige. Auch die Dämmung der Häuser ist ein Witz da sie einfach nicht für solche Temperaturen ausgelegt sind. So wird es dann nach zwei bis drei Tagen in denen es draußen um die 5 Grad hat auch in den Wohnungen ähnlich kalt. So wacht man morgens auf und kann tatsächlich seinen Atem klar und deutlich sehen und die Kälte im Gesicht spüren. Man denkt sich dann so, na ein zwei Tage das ist ja kein Problem was es eigentlich auch nicht ist aber wenn sich diese Kälte dann mal über 2 Wochen zieht, dann vergeht einem der Spaß an dem kleinen Abenteuer. Irgendwann fängt man auch nachts an zu frieren, besorgt sich dann zusätzliche Decken die das Ganze allerdings nur abmildern. Um der Kälte in der Wohnung zu entgehen haben wir tageweise an der Uni in den Bibliotheken, Computerräumen und den Cafeterias verbracht um nur nicht zu Hause sein zu müssen. So wartet man Tag für Tag auf besseres Wetter und genießt dann den ersten richtig warmen Sonnenstrahl der alles wieder vergessen macht. Die Freude über die rasante Wetterbesserung nach 14 Tagen Kälte lässt sich hier gar nicht wirklich beschreiben, einfach schön sag ich da nur.

Dies war definitiv eine wirklich wertvolle Erfahrung für uns alle da wir alle noch nie frieren mussten in unserem Leben. Das sind so die kleinen Dinge die einem in unserer Wohlstandsgesellschaft gar nicht bewusst sind, denn man macht sich ja, während man vor dem warmen Kamin sitz gar keine Gedanken was manche Menschen Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Winter für Winter durchmachen müssen.

Jetzt, bei Temperaturen um die 30 Grad ist das Frieren jedoch wieder vergessen. Innerhalb kurzer Zeit wird es dann wohl auch wieder richtig heiß werden und ich hoffe mal an dieser Stelle, dass ich uns nicht ertappen werde wie wir uns über die Hitze von 40 Grad beschweren!!!!!!

Soviel für Heute

Viele Grüße

Thorsten