Sunday, August 26, 2007

Es geht dem Ende entgegen!

Hola!

Nun ist schon wieder eine Woche vergangen und wie schon in der Überschrift erwähnt, es geht dem Ende meiner Reise entgegen. Es ist kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergeht wenn man ständig untwerwegs ist, viele neue Leute trifft, ständig etwas anderes besichtigt etc. aber das muss ich ja keinem erzählen, dass die Zeit im Urlaub schneller vergeht als an der Arbeit oder an der Uni, leider!!!

Nun gut, was ist denn so passiert in der letzten Woche. Gleich nach dem Erdbeben bin ich mit meiner Bekannten wieder zurück nach Lima geflogen wo ich dann auch erst einmal wieder ein paar Tage verbrachte. Übers Wochenende haben wir Lima dann aber in Richtung Huaral, einer zugegebenermassen sehr hässlichen Kleinstadt ca. eineinhalb Stunden nördlich von Lima, verlassen. Der Grund für den Trip dorthin war, dass dort einer Geburtstagsfeier von Giullianas Schwester war und diese mich ganz spontan dazu einlud. Na ja, wann hat man schon mal die Gelegenheit einen peruanischen Geburtstag zu feiern und so fuhren wir also wir übers Wochenende dorthin. Das Feiern unterscheidet sich nicht gross zu dem in Deutschlan: Bier als Hauptnahrungsmittel, ein paar Snacks und schon läuft die Party. Diese zog sich dann auch, ganz nach meinem Geschmack, bis um halb sieben Uhr morgens. Sonntag dann wieder zurück nach Lima um von dort aus am Montag Nachmittag weiter in den Süden nach Arequipa zu reisen. Arequipa, auch Ciudad Blanca oder weisse Stadt genannt, gilt als eine der schönsten Städte Perus und das ist auch durchaus gerechtfertigt. Nach 14 Stunden Fahrt machte ich mich gleich morgens auf die Stadt zu Fuss zu erkunden. Also ab durch die Gassen und Strässchen, rein in die Museen und natürlich ausruhen bei einem Mate de Coca, einem Tee der aus Kokablättern zubereitet wird (das sind übrigens die gleichen Blätter die auch zur Herstellung von Kokain verwendet werden), am Plaza de Armas, dem Marktplatz der Stadt. Ein Wort zu dem Tee: Keine Sorge, er hat keine ähnlichen Effekte wie die Droge. Er wird in Peru häufig getrunken wenn man sich in Städten in grosser Höhe aufhält, wie eben z.B. in dem schon früher erwähnten Cusco in 3.300 Meter oder in Arequipa mit immerhin noch 2.600 Meter. Der Tee wird gegen die Höhenkrankheit getrunken die sich dort schnell einstellt, mit der ich aber Gott sei Dank nie Probleme hatte. Sie äussert sich in heftigen Kopfschmerzen und Übelkeit, also dann doch lieber den Coca-Tee der übrigens auch noch ausgezeichnet schmeckt.kanen von denen einige auch noch aktiv sind. Besonders sehenswert sind diese Vulkane von einem Pass den wir überquerten der sich in 5.000 Metern Höhe befindet. Wenn man sich in dieser Höhe allerdings nur etwas körperlich anstrengt ist man sofort ausser Puste, da merkt man recht schnell wie die Luft dünner wird. Tags darauf hatte ich eine Tour in den Colga Canyon gebucht, den tiefsten Canyon der Welt. Die Fahrt dorthin war schon sehenswert denn wir kamen vorbei an zahlreichen Vulkanen. Der nächste Tag sollte dann aber den Höhepunkt der Fahrt in den Süden darstellen denn es ging zum Cruz del Condor in dem man freilebende Kondore hautnah erleben kann. Es war wirklich beeindruckend wie diese monströsen Tiere, (bis zu 3,80 Meter Flügelspannweite und bis zu 14 Kilogramm schwer) nur durch ausnutzen der Thermik in nur 2-3 Metern Entfernung durch die Lüfte schweben ohne auch nur einmal mit ihren Flügeln zu schlagen. Nach diesem einmaligen Ereignis wieder 4 Stunden Fahrt zurück nach Arequipa um Nachts die 14 Stunden wieder zurück nach Lima mit dem Bus zu fahren.

Die Fahrten hören sich zwar immer ungemein lange an aber ehrlich gesagt ist es halb so schlimm da man meist Nachts fährt und die Busse nicht vergleichbar mit den Bussen in Deutschland sind. Man kann die Sitze ziemlich weit zurücklehnen und hat ausserdem noch eine Fussauflage auf denen man die Beine ruhen lassen kann so dass man fast wie in einem Bett liegen kann. Ausserdem werden ständig die neuesten Filme gezeigt und hier in Peru sogar ein Essen serviert.

Nun ja, dann war ich also noch 2 Tage bei meinen Bekannten in Lima ehe es heute morgen hierher nach Kolumbien ging wo ich meine letzten vier Tage des Urlaubs verbringen werde. Dazu aber wie immer in meinem nächsten Eintrag mehr.

Hier noch eine kleine Anekdote zu einer Begebenheit die sich mit der peruanischen Polizei erreignete.
Als wir von unserem Wochenendtrip zurück kamen überfuhren wir in Lima angeblich zwei Mal eine rote Ampel. Na ja, zugegeben, es war jedesmal dunkelorange aber es ist eben auch nicht möglich den Wagen so schnell zum stehen zu bringen, vor allem nicht im Verkehr von Lima, da einem ständig jemand am Heck klebt. Nun gut, kurz darauf überholten uns zwei Polizeimotorräder und zwangen uns zum anhalten. Es waren zwei Damen, die an diesem Sonntagabend ihren Dienst verrichteten. Übrigens besteht die Mannschaft der Verkehrspolizei hautsächlich aus Frauen, warum das so ist erkläre ich später. Nun ja, also stellten wir unser Fahrzeug an einer Parkbucht neben einer belebten Strasse ab und warteten auf die Neuigkeiten der zwei Damen. Es war wie im Film, guter Bulle – böser Bulle, und das spielten sie richtig gut. Während die eine uns eigentlich mit nur einer Verwarnung gehen lassen wollte pochte die andere darauf Guillana als Fahrerin härter zu bestrafen. Diese wiederum flehte, dass es ja das erste Mal war und dass es auch nicht wieder vorkommt. Nach kurzer Zeit wurde sie gebeten das Auto zu verlassen und mit ihnen zu ihren Motorrädern zu kommen. Was dort geschah schilderte sie uns später so: Sie flehte noch ein wenig weiter und plötzlich meinte eine der beiden, dass man das Ganze auf sich beruhen lassen könnte wenn man die beiden ein wenig unterstützen könnte. Na ja, was das hiess war uns sofort klar, sie wollten Geld sehen. Aber es wurde noch besser. Sie forderten uns auf ihnen zu folgen. Nach kurzer Zeit bogen sie in eine dunkle Strasse ein und hielten in der Dunkelheit an. Also begannen wir die Kollekte im Auto und beschlossen maximal 20 Soles zu geben, also umgerechnet 5 Euro was für Peru schon richtig viel ist. Guillana startete also mit dem Geld in Richtung Dunkelheit zu den beiden Damen. Nachdem sie ihnen das Geld gab bekam sie ihre Papiere wieder und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Tja, so werden eben die kleinen Verkehrssünden hier gelöst. Ach ja, jetzt fehlt noch der Grund warum fast die ganze Verkehrspolizei aus Frauen besteht. Der Grund ist, dass vor ein paar Jahren fast die kompletten männlichen Beamten ersetzt wurden weil sie angeblich leichter zu bestechen sind als Frauen. Nun ja, angeblich ist das auch der Fall nur haben wir wohl die Ausnahme erlebt.

Das sind eben die Sitten in Südamerika die sich bisher in jedem Land hier bestätigt haben. Nachdem ich eben nun Peru verlassen habe muss ich sagen, dass es ein traumhaft schönes Land mit tollen Leuten ist in das ich auf alle Fälle wieder zurückkehren werde denn es gibt immer noch soviel Ecken die ich noch nicht gesehen habe.

Ich wünsche euch eine tolle Woche. Viele liebe Grüsse aus Bogota und Hasta Luego.


Thorsten

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