Tuesday, October 03, 2006

Zweiklassengesellschaft - die große Kluft

Hallo Zusammen!

Wie ihr seht hab ich diesen Eintrag mal einem etwas ernsterem Thema gewidmet. „Zweiklassengesellschaft, die große Kluft“. Was meine ich damit?

Ich bin ja jetzt schon über einen Monat hier in Mexiko und habe so meine ersten Beobachtungen gemacht was denn das Leben hier anbelangt. Ich wohne in einer netten, nicht unbedingt luxuriösen aber auch auf keinen Fall heruntergekommenen Wohnung, hab jeden Tag alles was ich brauche im Überfluss und einen tollen Blick auf die Berge. In der Ferne, auf einer kleinen Anhebung sieht man Siedlungen die geradezu malerisch aussehen. In vielleicht 2 Kilometer Luftlinie befinden sich wie mit einem Malkasten in verschiedenen Farben gefärbte Umrisse von Häusern. Da ich ja hier wieder zu meiner einigermaßen sportlichen Figur zurückkehren will (und den Folgen des Bierkonsums den Kampf angesagt habe!!!) gehe ich ca. 3 Mal die Woche laufen. Vor 2 Wochen habe ich mir eine neue Joggingroute zusammen mit meinem Mitbewohner gesucht und da dachten wir uns, wir laufen einfach mal in die Richtung unserer Universität da es vor ebendieser einen tollen Park mit dazugehörigem Rundkurs gibt. Gesagt getan: auf dem Weg dorthin müssen wir an den angeblich malerischen Häuschen vorbei. Was aus der Entfernung noch so schön aussieht stellt sich bei näherer Betrachtung als ein ziemlich heruntergekommenes Viertel heraus. Die bunten Häuschen entpuppen sich als notdürftig zusammen gebastelte Hüttchen. Hmm, die erste Ernüchterung! Vorbei an diesem nicht unbedingt sehenswerten Viertel führt uns unsere Laufstrecke immer weiter in Richtung Uni. Die Uni liegt natürlich in keinem solcher Viertel sondern in San Pedro, was glaub ich eines der wohl wohlhabendsten Gegenden in Monterrey, wenn nicht sogar ganz Mexiko sein dürfte. Dort läuft man dann an der Straße entlang, links von einem hinter einer hohen Mauer befinden sich die dezent gesagt, etwas „reicheren“ Menschen mit ihren Häusern wobei man manche auch durchaus als Palast bezeichnen kann. Alles sauber abgetrennt, wie gesagt durch eine 3 Meter hohe Mauer, die Eingangsstraßen von Sicherheitsdiensten bewacht, das Tor für Autos oder Fußgänger sofort nach Durchgang wieder geschlossen. Diese beiden Gegenden liegen ca. 1 Kilometer auseinander. 1 Kilometer wenn man es geographisch betrachtet, viele Welten wenn man es vom Lebensstandard vergleicht. Nun gut, über die Frage wer denn nun glücklicher ist, ob arm aber zufrieden oder reich, ohne finanzielle Sorgen aber immer nach noch mehr strebend, das möchte und kann ich hier auch gar nicht beurteilen.

Nun ja, so ist es nun mal hier und wie ich bisher in Gesprächen herausgefunden habe, auch in ganz Südamerika. Aber wenn man einmal ehrlich ist, dann ist das nicht nur ein Problem in Südamerika, denn auch in den immer so hoch gelobten USA habe ich zur Genüge solche Fleckchen gesehen und ich befürchte das insgesamt, Europa eingeschlossen, die Schere zwischen Arm und Reich wohl immer weiter auseinanderklaffen wird. Was mir hier aber trotz allem immer wieder auffällt ist, wie freundlich die Leute trotz allem sind.

So, das war es dann mal mit einer etwas kritischen Betrachtung, die zugebenen etwas kurz ausfällt aber die Uni heute wahr doch etwas anstrengender als gedacht. Nun gut, der nächste bzw. übernächste Eintrag wird wieder positiver, viel positiver sogar! Meine Mitbewohner und ich haben uns nämlich ein Ticket für das Shakira Konzert hier in Monterrey besorgt ;-) und freuen uns schon wie kleine Kinder darauf. Wer Shakira in letzter Zeit mal im Fernsehen bewundern durfte, weiß auch warum!?!

Saludos de Monterrey

Thorsten






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