Abschied und Ankunft
Hallo Zusammen,
die erste Woche hier in Mexiko ist schon wieder vorbei und es ist einiges geschehen aber nun erstmal der Reihe nach.
Der Flug:
Die Fahrt nach Frankfurt zum Flughafen und auch der 11,5 h Flug nach Mexiko City verliefen reibungslos. Danach ging’s dann noch mal 1,5 Stunden weiter nach Monterrey. Der Flug insgesamt verging verhältnismäßig schnell was wahrscheinlich auch daran lag, dass wir insgesamt zu siebt waren. Allerdings hatte ich von meinem letzten Langstreckenflug die Platzverhältnisse in der Holzklasse nicht mehr so ganz in Erinnerung denn ich kann mich nicht entsinnen dass als ich das letzte Mal so lange unterwegs war auch schon so wenig Platz zur Verfügung stand. Wahrscheinlich bin ich einfach gewachsen ;-) . Nun gut, wir waren in den letzten beiden mittleren Reihen des Flugzeugs untergebracht und bald wussten auch schon die Stewardessen wo sie denn das Bier und den Rotwein, gelegentlich auch mal einen Gin Tonic hinzubringen haben. So schlimm können wir uns dann jedoch auch nicht verhalten haben da wir regelmäßig während des Fluges mit Süßigkeiten versorgt wurden um die Wartezeit zum nächsten Essen zu verkürzen.
Die ersten Stunden:
In Monterrey angekommen wussten wir ja eigentlich gar nicht wohin. Da sich niemand vorher aufraffen konnte und nach einem Hotel gesucht hat standen wir nun da und beschlossen einfach mal in die Innenstadt zu fahren, dort würden wir dann schon etwas finden. Gesagt getan, und schon waren wir mit drei voll beladenen Taxis unterwegs. Wir haben echt jeden erdenklich freien Platz in den kleinen Autos genutzt da immerhin jeder mit 2 Koffern und dann noch einem großen Rucksack angereist ist. Nach einer kleinen Odyssee durch Monterrey haben wir im 2. Anlauf dann auch tatsächlich ein Hotel gefunden. Diese wurde uns von den Taxifahrern empfohlen, ganz uneigennützig natürlich ;-)
Die ersten typisch mexikanischen Erfahrungen:
Der zweite Tag wurde natürlich gleich sinnvoll genutzt. Ein Handy musste her. Das geht ja eigentlich ganz einfach könnte man meinen. Nur so was, das stellt man hier ziemlich schnell fest, kann eine Ewigkeit dauern. Immerhin mussten 6 Personen mit einem neuen Handy und einer SIM-Karte ausgestattet werden. Wir verbrachten nur eine gute Stunde in dem Telefonstore was sich als kurz erwies denn Ähnliches ist uns auch schon 2 Stunden vorher passiert. Als guter Tourist schafft man sich natürlich vorher Traveler Cheques an, damit im Falle eines kleinen Diebstahls nicht das ganze Geld beim Teufel ist. Eigentlich funktioniert das ja auch wieder ganz einfach. Man geht zum Bankschalter, unterschreibt ein zweites Mal darauf, zeigt noch mal seinen Ausweis und schon kann man das Geld in Empfang nehmen. Tja, ganz so einfach ist das hier aber nicht. Da werden zuerst mal die Reiseschecks gründlich und kritisch beäugt, dem Mitarbeiter der nebenan sitzt gezeigt, gegen das Licht gehalten, mit den Finger gefühlt um dann den Vorgesetzten anzurufen um ihm diese zu geben. Bis dies allerdings passiert vergehen locker 5 Minuten in denen die vorher beschriebenen Tätigkeiten wiederholt werden. In so einer großen Bank hat man schließlich auch nicht nur einen Kollegen dem man das Ganze zeigen kann sondern natürlich mehrere. Endlich nimmt dann der Vorgesetzte die Schecks entgegen, wiederholt das Beäug- Tast-, Licht- und Fühltestritual ehe er damit an seinen Schreibtisch verschwindet. Nun steht man erstmal da, versucht den Reisepass direkt mal wiederzubekommen, wer weiß was noch alles kommt, und wartet. Gott sei Dank stehen in jeder Bank Sitzecken, nun weiß man auch warum. Die Zeit vergeht, es werden wichtige Anrufe durch den Vorgesetzten getätigt, die Konsistenz des Schecks durch nochmaliges tasten und fühlen bestätigt ehe dann nach einer gefühlten halben Ewigkeit das OK des Chefs kommt. Die Schecks wandern nun wieder zurück zum Mitarbeiter. Wer nun aber denkt von jetzt an geht alles ganz fix hat sich gewaltig getäuscht. Jetzt muss natürlich erstmal das restliche Prozedere vorbereitet werden. Die Schecks lässt man nochmals unterschreiben, die Daten des Pass werden in den PC eingegeben, auf einem anderen Formular eine erneute Unterschrift eingefordert und so weiter und so weiter. Nach Verlust für Zeit und Raum kann man es dann kaum fassen wenn man das so sehnsüchtig erwartete Bargeld in den Händen hält.
Nun mit Geld und Handy ausgestattet konnte am nächsten Tag mit der Wohnungssuche begonnen werden. Nachdem hier das Semester der normalen Uni schon begonnen hat war der Wohnungsmarkt schon ziemlich abgegrast. Nichtsdestotrotz haben wir einen Besichtigungstermin nach dem anderen ausgemacht. Wir haben uns in drei 2er Teams aufgeteilt und jede Wohnung angeschaut die wir auf die Schnelle auftreiben konnten. Ich hatte zusammen mit meinem Kumpel drei Wohnungen zu besichtigen. Die erste, eigentlich als unser Joker gedacht entpuppte sich jedoch leider als Niete. Die Vermieterin kam direkt mal eine halbe Stunde zu spät, hat uns keines Blickes gewürdigt, uns wortlos in die Wohnung geführt, auf die Frage wo denn hier der versprochene Internetanschluss sei verzweifelt, jedoch immer noch mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck jede Couch und jeden Schrank auf der Suche verrückt um uns dann ein altes, ausgefranstes Kabel zu präsentieren. Uns war ziemlich schnell klar, dass es wohl diese Wohnung nicht werden wird.
Thorsten
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